Eichelhäher
Die deutsche Sprache besitzt über 100 verschiedene volkstümliche Namen des Eichelhähers wie Markwart, Nusshacker oder Herold.
Aussehen
Eichelhäher haben ein buntes Gefieder, dessen kleine schwarz-blau gebänderten Federn vom Flügelbug gerne als Hutschmuck getragen werden und damit eine besondere Wertschätzung genießen. Der Eichelhäher kann seine Scheitelfedern zu einer Haube aufrichten. Er badet gerne auf Ameisenhaufen und läßt sich mit Ameisensäure bespritzen. Dadurch vertreibt er lästige Gefieder- und Hautparasiten wie Flöhe, Läuse oder Milben.
Lebensraum
Er ist ein typischer Bewohner gebüschreicher Wälder, durch die er sich mit seinen kurzen, breiten und runden Flügeln und dem langen Steuerschwanz gut bewegen kann. Der derzeitige Gesamtbestand in Deutschland liegt bei 495.000 bis 670.000 Brutpaaren (Sudholdt et al. 2013).
Nest
Sein napfförmiges Nest befindet sich meist in 4 – 7 m Höhe in dichten Wäldern. Gerne legt er es in einer Astgabel oder dicht am Stamm von Nadelbäumen an. Er brütet von April bis Mai und füttert seine Jungen fast ausschließlich mit Insekten.
Nahrung
Der Eichelhäher räubert gerne Eier oder Jungvögel aus Singvogelnestern, ernährt sich sehr vielseitig, im Herbst vor allem von Früchten und Samen. Da er, nachdem er alle Samen gehortet hat, nicht jedes Versteck wiederfindet oder in milden Wintern auch nicht alle Vorräte benötigt, keimen aus den Bodenverstecken z.B. junge Eichen aus. Der Eichelhäher versteckt seine Samen auch in Nadelwäldern, die dadurch wieder artenreicher werden. Aus diesem Grund trägt der Eichelhäher zur Erhöhung der Artenvielfalt (Biodiversität) in den Wirtschaftswäldern bei.
Verhalten
Eichelhäher sind durch ihr „Rätschen“ weithin hörbar. Mit ihren Rufen verraten sie jeden Mensch, Fuchs oder Marder, weshalb sie auch als Polizei des Waldes bezeichnet werden. Dieser Warnruf ist allen anderen Tieren des Waldes, denen von diesen Feinden Gefahr droht, bekannt und führt beispielsweise bei einem fressenden Reh zum Hochheben des Kopfes mit längerem Sichern.