Eisvogel
Eisvogel (Alcedo atthis)
Andere bekannte Namen: „Blauer Edelstein“, Königsfischer
Rote Liste Deutschland 2007: Die Art ist derzeit nicht gefährdet.
Der Eisvogel war Vogel des Jahres 1973 und 2009.
Der Eisvogel ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Eisvögel. Der Bestand ist vor allem witterungsabhängig großen Schwankungen unterworfen. Mit dementsprechend großer Spanne wird der europäische Gesamtbestand angegeben: 79.000 – 160.000 Brutpaare. In Mitteleuropa erreicht die Bestandsgröße etwa 11.000 – 20.000 Brutpaare (Bauer et al. 2005). Der derzeitige Gesamtbestand in Deutschland liegt bei 9.000 - 14.500 Brutpaaren (Sudholdt et al. 2013).
Der Eisvogel lebt unter Aussparung der Trockengebiete in Europa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Asien. Weltweit existieren 94 verschiedene Eisvogelarten, davon 5 in Mittel- und Südamerika, 15 in Afrika und 10 in Australien. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den Tropen. Der Eisvogel lebt ganzjährig in Deutschland, bleibt auch im Winter in der Nähe seines Brutgewässers und kommt in Mittelgebirgen bis über 900 m vor.
Lebensraum bieten langsam fließende oder stehende, nicht zu tiefe Gewässer mit guten Sichtverhältnissen und einem reichen Angebot an kleinen Fischen. Vor allem saubere Gewässer mit Kiesbänken, zahlreicher Fischbrut und steilen, lehmigen Uferböschungen oder Abbrüche werden bevorzugt. Zum Revier eines Eisvogels gehört eine etwa 1 - 4 km lange Bachstrecke.
Hochwasser
Viele Bruten ertrinken oder verhungern in nassen Sommern mit häufigen Hochwässern. Das Aufweichen der Böden über Durchspülen der Brutröhre bis zur Erosion kann zum Verlust der Brut führen. Durch die erhöhte Abflussrate und Gewässertrübung wird darüber hinaus der Fischfangerfolg reduziert. Hinzutretende Störungen verschärfen die Nahrungssituation.
Zu kalte Winter
Kältewinter kosten zahlreichen Eisvögeln das Leben. So kommt es zu dramatischen Bestandseinbrüchen wie in Deutschland 1962/63, 1978/79 oder 1995/96.
Dank der hohen Nachwuchsrate genügen nach einem Eiswinter jedoch wenige gute Jahre, bis sich der Brutbestand wieder auf seine alte Höhe eingependelt hat. Die Erholungsphase kann unter Umständen aber 5 – 7 Jahre betragen. Damit übertreffen wittterungsbedingte Bestandseinbrüche andere populationsbeeinflussende Faktoren deutlich.
Zerstörung des Lebensraumes
Die Vernichtung von Brutmöglichkeiten durch Gewässerverbau hat den Eisvogel an vielen Fließgewässern selten werden oder aussterben lassen. Dazu gehören insbesondere die Vernichtung der Brutplätze durch Gewässerausbau, Entfernen der Ufervegetation und Veränderungen in der Fließdynamik. Rückgangsursachen wie Gewässerverschmutzung oder Verfolgung durch Fischzüchter und Teichpächter haben stark an Bedeutung verloren. Gelegentlich kommen Eisvögel im Straßenverkehr oder an Glasscheiben ums Leben.
Erholungsbetrieb am Wasser
Zugenommen haben hingegen Störungen durch Erholungsbetrieb am oder auf dem Gewässer. Ein starkes Befahren der Gewässer mit Booten kann den Eisvogel zur Brutzeit empfindlich stören, genauso wie regelmäßiger Angel- und Badebetrieb. Die Blockade von Brutstandorten, z. B. durch längere Aufenthalte auf einer gegenüberliegenden Sandbank oder am Ufer können bei regelmäßiger Wiederholung Einfluss auf die Revierbesetzung und den Bruterfolg nehmen.
Insbesondere bei Niedrigwasser können die verlängerten Durchfahrtzeiten der Boote wie ein kontinuierlicher Störreiz wirken. Daneber führt die oft eingeschränkte Ausdauer untrainierter und unerfahrene Bootsfahrer zu „wildem“ Anlegen, u.a. auch an Brut- und Jagdstandorten des Eisvogels.
Der Eisvogel muss auf andere Jagdgewässer ausweichen, wenn aufgrund intensiver touristischer Nutzung ein Fischen am Brutstandort unmöglich ist. Dies kann Einfluss auf das Energie- und Zeitbudget nehmen, insbesondere im Hinblick auf die zu versorgenden Jungvögel.
Die Eisvogelpopulationen in Deutschland haben in den letzten Jahren von einer Folge milder Winter, der allmählichen Verbesserung der Wasserqualität und der Renaturierung verbauter Fließgewässer profitiert.
Der Schutz des gesamten Eisvogel-Lebensraumes muss Vorrang vor Einzelmaßnahmen haben. Er braucht vielgestaltige, sich immer wieder verändernde Gewässerlandschaften. Flüsse und Bäche, die ihren Lauf verlagern dürfen und dabei Steilufer, Flachwasserzonen und Altarme immer wieder neu schaffen, bieten ein reiches Nahrungsangebot, viele Ansitze und Brutmöglichkeiten. Davon profitiert nicht nur der Eisvogel, sondern eine Vielzahl der in Auen lebenden Tiere und Pflanzen.
Verschiedene Hilfsmaßnahmen für den Eisvogel wurden bereits erprobt: Das Abstechen von Steilufern, das Aufschütten von sogenannten Nistblöcken, der Bau von Beton- oder Holzwänden mit dem Einbau von künstlichen Bruthöhlen, die Anlage von Nahrungsteichen oder der Betrieb beheizter Winterfütterungen in Kältewintern.
Von den genannten Möglichkeiten ist das Abstechen sandiger oder lehmiger Bach- und Flussufer als Sofortmaßnahme zur Linderung des in vielen Regionen herrschenden Brutplatzmangels erfolgversprechend. Die anderen Maßnahmen sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll, da sie aufwendig, wenig naturnah und für den Bestand von geringer Bedeutung sind. Vorrangig und langfristig am wirksamsten ist der Schutz bestehender Lebensräume und die Renaturierung ausgebauter Gewässer. Erfolgversprechende Maßnahmen sind Flächenankäufe von Uferrandstreifen, Nutzungsverzicht in Auen, aber auch die Ansiedlung des Bibers als natürlichem Auengestalter.
Systematik
Ordnung: Coraciiformes (Rackenvögel)
Familie: Alcedinidae (Eisvögel)
Aussehen
Der Eisvogel ist ein etwa sperlingsgroßer, gedrungener, kurzschwänziger und kurzbeiniger Vogel. Er hat einen großen Kopf und einen unverhältnismäßig langen, geraden und kräftigen Schnabel.
Scheitel und Flügel schimmern grünlich blau, die Oberseite von Schwanz und Rücken hellblau. Die Unterseite und die Wangen sind orangerot, die Kehle und der Fleck auf der Halsaußenseite sind weiß. Je nach Lichteinfall variiert die Farbe von kobaltblau bis türkis.
Die Beine sind korallenrot, die Füße sind als Grabbeine durch Zehenverwachsungen versteift. Dabei ist die 2. mit der 3. Zehe nur am Ansatz, die 3. mit der 4. fast bis zur Spitze verwachsen.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Das Weibchen ist vom Männchen durch die rötliche Schnabelbasis zu unterscheiden. Trotz seines auffällig gezeichneten Gefieders ist der Eisvogel auf seiner gedeckten, beschatteten Ansitzwarte schwer zu entdecken.
Fortpflanzung
Während der Balz des Eisvogelpaares überreicht das Männchen dem Weibchen oft ein Brautgeschenk in Form eines Fisches. Der Eisvogel ist nicht monogam. Es existieren Nachweise nicht nur der Vielweiberei, sondern auch der Vielmännerei.
Der Eisvogel wird im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Meist bleibt ein Eisvogelpaar für eine Brut, gelegentlich auch für eine ganze Brutsaison zusammen. Eisvögel sind Höhlenbrüter und bevorzugen für die Anlage ihrer Brutröhre einen Uferabbruch. Wenn diese Standorte rar sind, weichen sie auf andere Möglichkeiten aus, wie z. B. den Wurzelteller eines umgestürzten Baumes oder einen Abbruch außerhalb des Gewässers. Ganz neue Chancen für das Brutgeschäft bieten sich für den Eisvogel durch die sogenannte „Natur aus zweiter Hand“, wie z. B. ehemalige Tagebaugebiete. Aber auch künstlich geschaffene Lehmwände werden vom Eisvogel akzeptiert.
Während der eine Partner die Brutstätte gräbt, überwacht der andere die Arbeiten und warnt vor drohenden Gefahren. Das „Nest“ besteht aus einer über 50 cm langen Röhre mit einem sich anschließenden Brutkessel. Das am Standort zu bearbeitende Material darf jedoch weder zu hart noch zu locker sein. Wenn der Eisvogel auf Gestein oder Wurzelwerk trifft oder ein zu lockerer Boden zusammenfällt, muss er die Arbeit an einem anderen Standort erneut beginnen. Aber auch Störungen können den Eisvogel zu einem Wechsel des Standortes zwingen.
Um einigermaßen vor Hochwasser geschützt zu sein, liegt die Brutröhre meist in 1 – 3 m Höhe über dem Wasserspiegel in steilen Wänden mit grabfähigen, lehmigen oder sandigen Böden. Hat sie die richtigen Ausmaße erreicht, bezieht das Weibchen die Höhle. Anschließend beginnt die sogenannte „Balzfütterung“: Das Männchen bringt dem Weibchen Nahrung, indem es sich mit hängenden Flügeln vor ihr duckt, den Kopf in ihre Richtung reckt und ihr dann den Fisch übergibt. Diese Balzfütterungen finden im Laufe der Brutsaison immer wieder statt.
Unter den vorhandenen Brutplätzen sind diejenigen besonders bedeutsam, die jedes Jahr, also auch nach harten Wintern, besetzt sind. Gerne greifen die Tiere auf alte Röhren zurück, die vor der Benutzung gesäubert und instand gesetzt werden. Ist an einer Steilwand noch keine Brutröhre vorhanden, fliegen sie solange mit dem Schnabel gegen die Böschung, bis sie ein kleines Loch „gebohrt“ haben. Sobald ein Platz zum Stehen entstanden ist, erweitern und verlängern sie den Tunnel, indem sie das Material mit dem Schnabel abpicken und mit den Füßen herausscharren. Je nach Materialhärte ist die Röhre zwischen 4 – 10 oder mehr Tagen fertiggestellt. Manchmal unterbricht das Männchen seine Bautätigkeit für einen halben oder ganzen Tag. Die Röhren sind 50 – 100 cm lang und enden in einem erweiterten Brutkessel.
An solchen bewährten Brutplätzen ist die Zahl der Jahresbruten und der Bruterfolg hoch. Der Verlust beliebter Brutstandorte hat nicht unerhebliche Auswirkungen auf Zeitpunkt und Anzahl der Bruten.
Im Allgemeinen besteht ein Eisvogelgelege aus 6 – 7, seltener aus weniger Eiern. Bei Zweitbruten können die Gelege sogar aus mehr Eiern bestehen. Ist die Brut erfolgreich, fliegen 5 – 7 Junge aus. Die meisten Paare brüten zweimal im Jahr, manche auch dreimal; selbst vier erfolgreiche Bruten sind bei günstigem Witterungsverlauf in einem Sommer möglich. In diesem Fall dauert die Brutsaison von Ende März bis Ende September. Ein Paar kann in dieser Zeit durchaus 20 Jungvögel aufziehen. Frühester Legebeginn ist die erste Märzhälfte.
Die Eiablage erfolgt täglich. Nach der Ablage des letzten Eies erfolgt die Bebrütung wechselseitig durch Männchen und Weibchen. Die Brutablösung wird durch den Ruf des rückkehrenden Partners angekündigt. Das ausfliegende Tier nimmt in der Regel ein Bad, da eine Anhaftung von Sand und Kot nicht ausbleibt. Vor Einflug des ablösenden Partners ist es nicht ungewöhnlich, dass noch Balzflüge und -fütterung stattfinden. Nach 19 – 21 Tagen schlüpfen die Jungen nackt und blind. Die Versorgung der Jungvögel erfolgt arbeitsteilig durch Männchen und Weibchen
In den ersten 10 Lebenstagen müssen die Nestlinge von den Elterntieren ständig gewärmt werden. In der Zeit des Huderbedarfs können ein Betreten der Steilwand, Lärmen oder sonstiges Ereignis, dass die Altvögel zum Verlassen der Röhre zwingt, fatale Folgen nach sich ziehen: Die Jungvögel kühlen aus, sind nicht mehr in der Lage Nahrung aufzunehmen und gehen zugrunde. Nahrungsengpässe aufgrund einer dauerhaften Blockierung von Brutstätten, wie dies durch Boots, Angler oder Badende geschehen kann, nehmen daher erheblichen Einfluss auf den Bruterfolg.
Aus diesem Grund sollten Brutplätze des Eisvogels für die Dauer der Brut als Bade- oder Angelstandort gemieden oder zumindest nur kurzzeitig aufgesucht werden. Bootsfahrer sollten - soweit vorhanden - ausschließlich an Anlegestellen pausieren.
Mit 8 – 10 Tagen öffnen sich die Augen und die Federkiele der Jungtiere stoßen aus. Wenn sie gefüttert werden, stellen sich die Jungen in Reih und Glied auf; hat ein Junges einen Fisch bekommen, stellt es sich wieder hinten an („Karussell-System“). Männchen und Weibchen füttern gemeinsam. Kurz vor dem Flüggewerden locken die Altvögel ihre Jungen mit Rufen und mit einem Fisch im Schnabel aus der Höhle hinaus.
Oft werden die Bruten geschachtelt, d.h. die Eiablage einer Folgebrut beginnt, bevor die Jungvögel der vorherigen Brut flügge sind. Dazu braucht das Eisvogelpaar zwei Bruthöhlen, die in derselben Steilwand oder auch in einiger Entfernung voneinander liegen können. Das Männchen kümmert sich dann meist um die Fütterung der Nestlinge, während das Weibchen das neue Gelege bebrütet.
Sind die Jungen flügge, bleiben sie noch bis zu 5 Tage im Brutrevier und lernen das Beutejagen von den Altvögeln. Danach werden sie aus dem Revier vertrieben. Die jungen Vögel sind aufgrund Ihrer Unerfahrenheit, insbesondere in ihrer Jagd- und Flugfähigkeit, im besonderen Maße gefährdet. Sie sind leichte Opfer für Beutejäger oder ertrinken bei ihren ersten Tauchversuchen.
Nahrung
Der Eisvogel jagt in erster Linie kleine Fische von 4 – 5 cm Länge, selten größere Fische. Elritze, Moderlieschen, Groppe und Bachforellenbrut bilden die Hauptbeute in den Bachoberläufen, im Tiefland gehören Rotauge (Plötze), Ukelei, Flußbarsch und die beiden Stichlingarten dazu. Mit Ausnahme des Aals finden sich aber auch alle anderen Fischarten, sogar Bachneunaugen auf der Beuteliste. Hochrückige Formen wie Brachsen (Brassen, Blei) oder sehr schnell wachsende Arten wie Hecht und Quappe (Rutte) dienen dem Eisvogel jedes Jahr nur für kurze Zeit in ihren Jugendstadien als Beute.
Im Sommerhalbjahr ist die Ernährung durch Insekten (Schwimmkäfer, Großlibellenlarven, Wasserwanzen, Köcherfliegen, Eintagsfliegen), Kaulquappen, kleine Frösche, kleine Krebse (Bachflohkrebs) und Schnecken sehr vielseitig.
Der Eisvogel jagt seine Beute nach dem optischen Anvisieren aus dem Rüttelflug heraus oder mit einem Fangstoß von der Ansitzwarte, z.B. von über dem Wasser hängenden Zweigen, aus. Dabei kann er bis 1 m tief nach Beute tauchen. Hat er ein Opfer erspäht, stürzt er sich mit angelegten Flügeln fast senkrecht ins Wasser. Unter Wasser sind die Flügel gute Fortbewegungsmittel. Hat er die Beute im Schnabel, schlägt er mit den kurzen, breiten Flügeln, um wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Zurück auf seiner Ansitzwarte schlägt er den Kopf seiner Beute gegen Zweige, um sie zu töten. Die Fischbeute wird mit dem Kopf zuerst verschluckt, um zu verhindern, dass Kiemendeckel oder Flossen beim Schlucken sperren. Eine Eisvogelfamilie mit 6 oder 7 Jungen frisst pro Tag bis zu 100 Kleinfische.
Naturnahe Gewässer, insbesondere Flussauen, bieten die besten Möglichkeiten für den Fischfang. Viele Fischarten benötigen zur Eiablage oder für ihre Kinderstube ganz bestimmte Lebensräume wie überströmte Kiesbänke, pflanzenreiche Buchten, sonnenbeschienene Flachwasserzonen oder nicht durchflossene, verlandende Altarme. In den verschiedenen Auengewässern findet der Eisvogel stets Nahrung in passender Größe. Ist der Fluss bei Hochwasser getrübt, herrscht im Altarm noch klare Sicht. Trocknet ein Stichlingstümpel aus, sind die Jungfischschwärme in der nahegelegenen Flutrinne durch den niedrigen Wasserstand unter Umständen besonders gut erreichbar.
Natürliche Feinde
Der ungewöhnlich hohen Vermehrungsrate steht eine hohe Sterblichkeit gegenüber. Nur wenige Vögel werden älter als 3 Jahre. Die Brutvögel sind zu 70 % vorjährige Jungvögel. Mit der kurzen Lebensdauer und der hohen Fortpflanzungsrate ist der Eisvogel an eine hohe Variabilität seines Lebensraumes – auch die der Witterung – angepasst.
Die Sterblichkeitsrate der Jungvögel ist sehr hoch: 70 – 80 % überleben das erste Jahr nicht. Durch ihre Unerfahrenheit ertrinken einige bei den ersten Fangversuchen, andere erfrieren im Winter mit nassem Gefieder, weil sie dieses nicht ausreichend pflegen. Auch Tod durch Verhungern und durch Beutegreifer sind häufig. Wanderratten treten mitunter als Nesträuber auf. Katzen, Wassermarder wie Fischotter, Iltis und Mink können gelegentlich einen Eisvogel erbeuten.
Verhalten
Der Eisvogel fliegt oft niedrig und schnell über das Wasser, während des Zuges meist höher über dem Land. Beim Flug über das Wasser ruft er mit einem kurzen, scharfen Pfiff „Zii“. Wegen seiner ausgeprägten Territorialität ist der Besiedlungsdichte, selbst an optimalen Gewässerabschnitten, eine natürliche Grenze gesetzt. An gut besetzten kleineren Bächen kommt auf 1,2 – 2,5 Flusskilometer 1 Brutpaar. Höhere Dichten werden vor allem an Flüssen mit Altwässern erreicht.
Aus den nördlichen Arealteilen ziehen die Vögel zwischen Spätsommer und Oktober in mildere Gebiete, in Deutschland harren territoriale Männchen oft im Winter aus. Die Männchen erscheinen als erste wieder am Brutplatz, manchmal bereits ab Januar/Februar, normalerweise aber im März. Vor allem nach den Fütterungen baden die Tiere im Wasser, in das sie blitzartig hineintauchen („Badestöße“). Im Winter haben Männchen und Weibchen getrennte Reviere.